Pressemitteilung: Hunderte Weltläden in ganz Deutschland machen gemeinsam auf die Notwendigkeit eines Lieferkettengesetzes aufmerksam. Sie weisen darauf hin, warum es gerade in der aktuellen Corona-Krise wichtig ist, die Rechte der Menschen am Anfang globaler Lieferketten besonders zu schützen. Der Weltladen Esperanza in Lahr beteiligt sich damit an der bundesweiten Kampagne von Forum Fairer Handel und Weltladen-Dachverband im Rahmen der Initiative Lieferkettengesetz.
Die Auswirkungen der Corona-Krise zeigt auf dramatische Weise, warum es unbedingt ein Lieferkettengesetz braucht und wie wichtig transparente und zuverlässige Lieferketten in unserer globalen Wirtschaft sind. Sie zeigt jedoch auch, wie ungleich die Macht entlang globaler Lieferketten verteilt ist. Insbesondere für die Menschen am Anfang der Lieferkette hat die aktuelle Situation gravierende Folgen. Die Menschen, die weltweit unsere Alltagsgüter wie Kakao, Bananen und Textilien produzieren, stehen enorm unter Druck. Über die internationale Textilbranche wird berichtet, dass Unternehmen Aufträge storniert haben und es infolgedessen zu ausbleibenden Lohnfortzahlungen und Massenentlassungen kam. Beschäftigte haben von heute auf morgen ihre Arbeit und damit ihre Existenzgrundlage verloren. Gewerkschaftliche Proteste werden in der Regel verboten.
Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, dass Unternehmen verantwortlich handeln und Menschenrechte respektieren. Dementsprechend soll die Bundesregierung noch in dieser Legislaturperiode ein Lieferkettengesetz erarbeiten, das Unternehmen verpflichtet, Menschenrechte und Umweltstandards entlang globaler Lieferketten zu achten. Um das Anliegen zu unterstützen ruft der Weltladen Esperanza alle Lahrer Bürger*innen dazu auf, die Petition der Initiative Lieferkettengesetz online unter https://lieferkettengesetz.de zu unterzeichnen.
Fair-Handels-Unternehmen zeigen seit 50 Jahren, wie Lieferketten wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltig gestaltet werden können. Gerade jetzt in der Krise unterstützen sie ihre Handelspartner und suchen gemeinsam mit ihnen nach Lösungen, statt sie im Stich zu lassen. Mit der Aktion #fairsorgung haben der Weltladen-Dachverband und rund 30 Lieferanten des Fairen Handels zum Beispiel versucht, die schlimmsten wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise auf alle Partner des Fairen Handels abzumildern. Hier wird deutlich, dass der Mensch und nicht der Profit im Mittelpunkt steht. Auch das im Februar 2020 veröffentlichte Rechtsgutachten der Initiative Lieferkettengesetz unterstreicht: Ein Lieferkettengesetz in Deutschland ist machbar – für Unternehmen genauso wie für den Gesetzgeber.