Der Schutz der Menschenrechte und eine nachhaltige globale Entwicklung: Zu diesen Zielen hat sich die EU verpflichtet. Darauf weist der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB) in einer Pressemitteilung hin, in dem auch der Weltladen Esperanza in Lahr organisiert ist. In Krisenzeiten gerieten diese Ziele aber immer stärker unter Druck, wo der DEAB. Dabei seien diese gerade dann wichtiger denn je. Es startet deshalb die neue Kampagne: #yesEUcan!
Europäische Unternehmen stehen viel zu selten für Nachhaltigkeit und Menschenrechte und viel zu oft für das Gegenteil: Kinder in Indien graben in tiefen Löchern nach dem Glimmermineral Mica. Menschen, die unsere Kleidung herstellen, arbeiten zu Hungerlöhnen. Überall auf der Welt leiden Mensch und Natur in den Wertschöpfungsketten europäischer Unternehmen. Die meisten Unternehmen ergreifen keine ausreichenden Maßnahmen, um Menschenrechte und Umwelt in ihren Lieferketten zu schützen.
Wir haben jetzt die Chance, das zu ändern: Die Europäische Union arbeitet an einem EU-Lieferkettengesetz, das auch die Lücken des deutschen Gesetzes schließen könnte. Damit das klappt, braucht das Vorhaben unbedingt Rückenwind aus Deutschland! Wir haben deshalb eine neue Petition an Bundeskanzler Olaf Scholz gestartet – sind Sie dabei?
Mit Ihrer Unterstützung haben wir erreicht, dass die Bundesregierung im Juni 2021 endlich das deutsche Lieferkettengesetz verabschiedet hat. Das Gesetz ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Aber: Die Wirtschaftslobby hat es an zentralen Stellen abgeschwächt.
Lassen Sie uns Druck machen, um diese Mängel zu beheben! Denn die Europäische Kommission hat einen Entwurf für ein EU-Lieferkettengesetz vorgelegt, der in wichtigen Punkten über das deutsche Gesetz hinausgeht. Die Ampel-Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass sie ein wirksames EU-Lieferkettengesetz unterstützt. Diese Ankündigung muss Olaf Scholz jetzt umsetzen!
Wir brauchen ein wirksames EU-Lieferkettengesetz, das
- Unternehmen, die gegen Menschenrechte verstoßen, in die Haftung nimmt
- Betroffenen endlich die Möglichkeit gibt, erfolgreich auf Entschädigung zu klagen
- Unternehmen dazu bringt, ihre Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz wahrzunehmen
- Unternehmen verpflichtet, Menschen und Umwelt entlang ihrer gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette zu schützen, ohne Abstufungen und Schlupflöcher.
Wir sind überzeugt davon: Ja, das ist möglich. Die EU kann mit einem starken Lieferkettengesetz einen entscheidenden Beitrag zu einer global gerechten Wirtschaft leisten. #yesEUcan! Lassen Sie uns gemeinsam auch unseren Bundeskanzler davon überzeugen.
Petition an Bundeskanzler Scholz
Außerdem: Am 2. Mai um 18 Uhr findet wieder ein Webinar von FIAN Deutschland, Forum Fairer Handel, Kampagne für Saubere Kleidung, SÜDWIND und Werkstatt Ökonomie statt: „Ausbeutung in der Textilbranche: Was wir für das EU-Lieferkettengesetz lernen können“.